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Treffen der BO-Vorsitzenden des Altkreises Zossen in der Geschäftsstelle Ludwigsfelde

Am Montag, den 23.05. fand im Bürgerbüro in Ludwigsfelde das monatliche Treffen der BO-Vorsitzenden des Altkreises Zossen statt. Als spezieller Themenschwerpunkt wurde das Gebiet des sozial geförderten Wohnungsbaus gewählt. Als Gast durften wir hierfür Lothar Zahn, Vorsitzender des Ludwigsfelder Mieterbundes sowie stellvertretenden Landesvorsitzenden des Mieterbundes begrüßen.

Lothar Zahn hatte das Konzept "Wohnraumförderung 2016 - Neuausrichtung der Förderung des Mietwohnungsneubaus" des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung dabei, welches er uns vorstellte. Im Großen und Ganzen stellt sich das Konzept als „gut gemeint aber unzureichend ausgeführt heraus. Zum einen ist die Fördersumme pro gebauten Quadratmeter viel zu niedrig – gefördert werden 1800 €/m² bei einem geschätzten Baupreis von 2500 €/m². Für diesen Preis schafft es niemand mehr Wohnraum zu errichten. Zum anderen ist die Mietpreisbindung von 5,50€ für die Bauträger viel zu unattraktiv – selbst mit einem Wohnberechtigungsschein gilt ein Mietpreis von etwa 7,00€ als angemessen.

Ein zusätzliches Problem dieser objektbezogenen Förderung ist die Gefahr einer Ghettoisierung – wenn in einem Wohnumfeld vor allem sozial geförderter Wohnraum zu finden ist, wird es an einer gesunden Durchmischung mit vielen unterschiedlichen Einkommensstufen fehlen.

Es gibt jedoch Alternativen, die einer objektbezogenen Förderung entgegengesetzt werden können. In der sogenannten Subjektförderung werden die einzelnen Mietinteressenten je nach Einkommensverhältnissen unterstützt. So wäre es beispielsweise möglich, dass Nachbar „X“ für die gleiche Wohnung 1,50€/m² weniger bezahlt als sein Nachbar „Y“ der über ein höheres Einkommen verfügt. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Mietinteressenten – ähnlich wie bei der Berechnung von Kitagebühren – ihre Einkommensverhältnisse offenlegen.

Gemeinsames Fazit der Diskussion war also, dass man es entweder schaffen muss, dass auf Bundes- und Landesebene realistische Förderprogramme zur Objektförderung erstellt werden, oder aber dass kreative Formen der Subjektförderung entwickelt werden, die dafür auch von einzelnen Wohnungsunternehmen oder Kommunen auf den Weg gebracht werden können.

Für beides ist jedoch der politische Wille aller Beteiligten die Grundvoraussetzung.

 

Text: Silvio Pape, Bilder: Angelika Linke