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Linkstreff am 1. 11. 2016, zu Gast: Dirk Krause und Marina Ujlaki

Am 1. 11. 2016 gab es im Bürgerbüro in Ludwigsfelde die Gelegenheit, sich über die aktuelle Situation der Geflüchteten aus erster Hand zu informieren, die in Ludwigsfelde wohnen. Als Experten waren diesmal Dirk Krause, unser Ludwigsfelder Koordinator der Flüchtlingshilfe und Marina Ujlaki, unsere Ludwigsfelder Integrationsbeauftragte anwesend. Unsere Gäste hatten die Gelegenheit die Fragen zu stellen, die ihnen wichtig waren und erhielten die Gelegenheit zu vergleichen,  was tatsächlich auf Fakten beruht und welche Aussagen derzeit lediglich als Gerüchte in der Stadt kursieren, die sich aber nicht verifizieren lassen. Außerdem wurden die Anwesenden herzlich eingeladen, beim Integrationstreff am Donnerstag von 15 - 18 Uhr vorbei zu kommen und geflüchtete Menschen persönlich kennen zu lernen.

Um denjenigen Interessierten, die diesmal beim LinksTreff nicht anwesend sein konnten einen Einblick in die Arbeit von Dirk Krause zu geben, folgt hier das Interview mit ihm aus der aktuellen Ausgabe unseres Linksblick:

 

 

VORGESTELLT: Koordinator der Flüchtlingshilfe Ludwigsfelde, DIRK KRAUSE

 

Dirk, wie bist du zu dieser Aufgabe gekommen?

Dirk: Als ich am Ende des Jahres 2014 anfing mich mit meiner Frau und einigen anderen zusammen ehrenamtlich für Flüchtlinge zu engagieren, hätte ich nie erwartet was daraus wird. Nun bin ich, nach mehr als einem Jahr ehrenamtlicher Tätigkeit, der Koordinator der Flüchtlingshilfe in Ludwigsfelde.

 

Was ist das für eine Arbeit, was ist anders? 

Zum einen bedeutet es beruflich das zu machen was man ehrenamtlich begonnen hat, nämlich Menschen zu helfen. Doch durch die nun hauptamtliche Tätigkeit ist dies auf einem ganz anderen Level möglich. Natürlich geht es immer noch darum, den Kontakt zu Flüchtlingen zu pflegen und sich ihre Sorgen, Nöte und Wünsche oder gar Träume anzuhören. Es geht aber auch darum, sie zu integrieren und den Einwohnern unsere neuen Ludwigsfelder vorzustellen und ihnen zu zeigen, dass dies einfach nur Menschen sind, die in Frieden leben wollen. Zu meinen Aufgaben gehört es, Probleme in Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern, Organisationen wie der Diakonie oder ähnlichen und natürlich in Zusammenarbeit mit dem Kreis, zu lösen. Ich unterstütze die ehrenamtlichen Helfer mit Materialien oder aber auch mit Informationen. Dazu gehören Spendenaufrufe in sozialen Medien und Zeitungen, als auch das zur Verfügung stellen von Lehrmaterial für ehrenamtlichen Deutschunterricht oder auch so etwas wie das Einrichten eines Raumes als Klassenzimmer oder für die Kleineren als Spielzimmer.

 

Du bist also Ansprechpartner für alle Fragen und Probleme?

Ja genau, so gebe ich auch Unterstützung bei Gängen zu Ämtern oder, soweit es möglich ist, vermittle ich die hilfsbedürftigen Flüchtlinge an Organisationen, die sich um diese Hilfe kümmern. Auch gebe ich Hilfe beim Einrichten von Wohnungen, in dem ich versuche viele Dinge über Spenden zu bekommen oder aber die Flüchtlinge bei der Kommunikation mit unserem Sozialkaufhaus unterstütze, in dem ich selbst übersetze oder Dolmetscher organisiere. In diesem Sozialkaufhaus befindet sich auch unsere „Kleiderbörse“. Diese ist nicht extra für Flüchtlinge, sondern sie dürfen sich mit Gutscheinen, die sie von den Sozialarbeitern erhalten, dort eine Grundausstattung und in besonderen Fällen auch Sonderbedarf wie Decken, Koffer, Taschen usw. gratis aussuchen.

 

Wo finden soziale Kontakte sonst noch statt?

Eine besondere Freude ist für mich unser erster offener Treffpunkt. Ein Ort, an dem Begegnungen stattfinden können und dies in den Räumen der Partei DIE LINKE. Ludwigsfelde. Dort bekommen Flüchtlinge Hilfe beim Deutsch lernen, können Lebensläufe oder Bewerbungen schreiben oder einfach an den dort zur Verfügung gestellten Computern im Internet surfen. Es gibt Kaffee, oft auch arabischen Kaffe von unseren Besuchern selbst zubereitet und es gibt immer viele interessante Gespräche. Dieser Treffpunkt ist für jeden offen, so dass wir uns erhoffen einen Ort zu schaffen, wo Ludwigsfelder und Geflüchtete auf einander treffen und sich kennen lernen können. Auch sollen alle Ludwigsfelder von dem Angebot dort profitieren können. Ein weiterer solcher Treffpunkt ist im Waldhaus in Ludwigsfelde geplant und schon fast realisiert. Auch das DRK will so ein Angebot schaffen.

 

Dirk, wo holst du dir Hilfe bzw. wer sind deine Partner?

Ich möchte hier gern auch lobend erwähnen, dass es eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Kreis und Flüchtlingshilfe gibt. Wenn es irgendwelche Probleme gibt oder uns etwas auf dem Herzen liegt was so nicht geht, nach der Meinung der Flüchtlingshelfer, dann hat die stellvertretende Landrätin, Kirsten Gurske, immer ein offenes Ohr für mich. So kann ich die Anliegen meiner ehrenamtlichen Helfer weiterleiten. Dafür möchte ich mich hier an dieser Stelle auch mal bedanken. Zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern haben wir hier bei uns schon viele schöne Feste oder Zusammenkünfte mit den Flüchtlingen zelebriert. Auch haben wir schon geholfen einige Wohnungen einzurichten und auch die Suche nach Wohnungen unterstützt. Es wurde vielen Flüchtlingen geholfen, Arbeit zu finden. Bei Behördengängen konnte viel geholfen werden. Ich bin wirklich sehr stolz, ein Teil dieser Flüchtlingshilfe in Ludwigsfelde zu sein. Und ich bin froh, dass wir mit unseren Anliegen bei den Zuständigen in Ludwigsfelde immer auf offene Ohren stoßen.

 

Spendenaufruf: 

Wer den Verein SOLBRA e.V. oder direkt die Flüchtlingshilfe finanziell unterstützen möchte, kann dies durch eine einmalige oder monatliche Spende gern machen. Die Bankverbindung für eine Spende ist:

SOLBRA e.V.

Mittelbrandenburgische Sparkasse

IBAN: DE48160500001000729776

BIC: WELADED1PMB

Bericht vom Linkstreff und Fotos: Martha Pape