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DIE LINKE
Macht das Land gerecht!

Svenja Lübbert, Linksjugend ['solid]

Bis zur Gleichstellung noch 132 Jahre …

Die Schere zwischen den Geschlechtern ist weltweit aktuell so groß wie noch nie. Dies zeigt der aktuelle »Gender Gap Report 2022« von der Stiftung des Weltwirtschaftsforums.

Der »Gender Gap Report« misst die geschlechtsspezifischen Unterschiede in 146 Ländern und verfolgt die Fortschritte im Laufe der Zeit, wobei man sich auf die relativen Unterschiede zwischen Frauen und Männer in vier Schlüsseldimensionen konzentriert: wirtschaftliche Teilnahme und Chancen, Gesundheit und Überleben, Bildungsabschlüsse sowie politisches Empowerment.

Der aktuelle Report aus diesem Jahr hat ergeben, dass es noch 132 Jahre dauern wird, bis die globale Geschlechterkluft geschlossen ist. Es ließ sich feststellen, dass die Geschlechterparität aktuell größer wird aufgrund der Corona-Pandemie (primär die Jahre 2020/2021). Die Lücken in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Überleben sind zum großen Teil schon geschlossen.

Hingegen sind die Fortschritte bei der wirtschaftlichen Teilnahme und den Chancen in der politischen Selbstbestimmung stagnierend bzw. regelrecht rückläufig. Was die Menschheit um eine Generation nach hinten geworfen hat. Dies sei unter anderem damit zu erklären, dass proportional mehr Frauen als Männer ihre Arbeitsstelle verloren haben. In der Hinsicht auf den Arbeitsmarkt ist die Ungleichheit größer gewesen als je zuvor seit Beginn der Erhebung 2006. Die Pandemie zwang mehrheitlich Frauen in traditionelle bzw. eher veraltete Rollenmuster zurückzukehren, aufgrund der Fürsorge-Arbeit, die weitestgehend zuhause geleistet werden musste, wie Kinderbetreuung und Homeschooling.

Desweiteren wurde auch der Anteil von Frauen in Managerposten und die Bezahlung für gleiche Arbeit betrachtet, wobei insgesamt 104 Länder demnach fairere Löhne zahlen, als es in Deutschland der Fall ist. Dies ist aber nur ein aufgeführtes Beispiel. Trotz Frauenquote, Gender-Equality-Kampagnen und Diversity-Programmen ist das Ergebnis des Gender Gap Reports 2022 eher ernüchternd und zeigt, dass es noch lange nicht ausreicht, was auf politischer und zwischenmenschlicher Ebene passiert. Es ist zum Beispiel in der Hinsicht traurig, dass in einem »modernen« Land mit »unendlichen Möglichkeiten« auf der anderen Seite des Atlantiks im Jahr 2022 alte, weiße Männer Frauen verbieten, selbst über ihren Körper entscheiden zu können.

Umso wichtiger ist es, auch Frauen in der Politik und Gesellschaft zu fördern. Das es dafür DIE LINKE braucht, zeigt auch ein Blick auf den Frauenanteil in Managementorganen öffentlicher Unternehmen in 2022. Hier führen mit Berlin, Bremen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern Länder, in denen DIE LINKE mitregiert. Darauf sollten wir aufbauen.

Vielleicht schaffen wir dann die Gleichberechtigung auch schneller als erst in 132 Jahren.